Testbericht: Contra Rebirth

Bereits auf dem NES feierte Konami mit ihrer „Contra“-Reihe einst große Erfolge, die auf dem SNES mit „Super Contra“ fortgeführt werden konnten. Im Laufe der Jahre erschienen zwar noch weitere Teile für verschiedene Plattformen, spielerisch konnte jedoch an die ruhmreichen Spiele aus 8- und 16 Bit-Tagen nicht mehr angeknüpft werden. Aus diesem Grund geht man mit „Contra Rebirth“ nun neue Wege, indem das Game für den WiiWare-Service als Download angeboten wird. Wir haben für euch zur Knarre gegriffen, unzählige Aliens ins Jenseits befördert und verraten euch nun, was der Titel wirklich taugt.

An die Wummen!

Auf dem SNES wurde mit Super Contra bereits gezeigt, was im Bereich der Actiongames schon 1992 alles möglich war. Bildschirm füllende Obermotze, Explosionen am laufenden Band und dank unzähliger spielerischer Ideen, einem ausgeklügeltem Leveldesign sowie einem knackigen Schwierigkeitsgrad sorgte das Spiel für stundenlangen Spielspaß. Hierzulande wurden die menschlichen Protagonisten übrigens durch Roboter ersetzt und der Name in Super Probotector geändert. Im Zuge der immer noch kursierenden Retro-Welle entschied man sich dazu diesen Titel aus 16 Bit-Tagen wieder aufleben zu lassen. In insgesamt fünf Levels wird der Spieler durch einen rasanten Trip mit jeder Menge Action geschickt. Als Mitglied einer Spezialeinheit erhaltet ihr in der Haut von Bill Rizer den Auftrag die Erde vor einer Invasion der Aliens zu retten. Insofern ist die Story nicht wirklich neu, aber das sollte niemanden stören. Anfangs mit einem einfachen Maschinengewehr ausgestattet stürzen sich bald schon die ersten Horden feindlicher Aliens auf euren Protagonisten. Ihr springt und ballert euch seitlich scrollend durch die Stages und räumt dabei die ankommenden außerirdischen Kreaturen aus dem Weg. Extrawaffen wie Laser, ein Streuschuss oder Ziel suchende Raketen erleichtern euch dabei eure Arbeit. Fans der Serie werden sich übrigens schnell heimisch fühlen, wurden doch bis auf die Explosionsraketen und die Levels aus der Vogelperspektive nahezu alle Elemente des erfolgreichen SNES-Teils in die Neuauflage übernommen.

Somit darf sich auch mit einem zweiten Spieler in die Schlacht gestürzt werden. In den Optionen lassen sich dabei bis zu sieben Leben pro Charakter einstellen. Profis werden verächtlich auf die unendlich zur Verfügung stehenden Continues schauen, Anfänger dagegen freuen sich darüber, dass Contra Rebirth einen recht knackigen Schwierigkeitsgrad vorzuweisen hat. Ein einziger Treffer ist sofort tödlich und wer die präzise erforderten Sprünge nicht meistert, beißt ebenfalls schnell ins Gras. Doch wer die Feindesformationen und die Angriffsmuster der teils Bildschirm füllenden Obermotze lernt, wird auch im Spiel erfolgreich sein. Der Easy-Modus lässt euch zudem im Falle eines Ablebens eure Waffen behalten. Verschnaufpausen gibt es dabei übrigens kaum, denn nahezu ununterbrochen fliegen die Projektile in eure Richtung. Wie schon bei den Vorgängern, so nutzt Konami auch in Contra Rebirth alle Richtungen des Screens aus und lässt euch nicht nur von links nach rechts rennen, sondern auch mal nach oben an den Wänden klettern oder nach links über euch verfolgende und dabei explodierende Kamele aus Metall springen. Krank, oder? Die fliegenden Roboter-Ninjas kehren dabei genauso zurück wie die wabernden Alieneier, die auf euch feuern. Die Kinnlade wie damals auf dem SNES klappt dem erfahrenen Spieler zwar nicht mehr herunter, denn dafür findet sich in Contra Rebirth insgesamt einfach zu wenig Abwechslung und mit Ausnahme des Riesenwurms am Ende der ersten Stage hätten auch die Bossfights etwas mehr Innovation vertragen können. Freischaltbare Charaktere und drei Schwierigkeitsgrade laden dennoch zum mehrfachen Durchspielen ein.

Dass technisch in Contra Rebirth auf das 16 Bit-Zeitalter gesetzt wurde, erfreut die Retro-Fans. Pixelige 2D-Grafik mit einigen schicken Mode7-Effekten, vielen Explosionen, kräftigen Farben und hübsch animierte Sprites. Konami weiß nach wie vor, wie man die SNES-Ära wieder aufleben lässt und Fans freut dies ebenso wie der dudelige, aber gerade deswegen so mitreißende Sound. Die Steuerung geht präzise von der Hand, wobei man neben der quer gehaltenen Wiimote mit eingeschränkter Bedienbarkeit lieber auf dem Classic Controller zurück greifen sollte, möchte man den Titel wirklich mit Retro-Gefühl spielen.

Fazit

Zwar ist Contra Rebirth nicht wirklich innovativ, Fans der Reihe und Retro-Freunde werden sich daran aber gewiss nicht stören. Stattdessen lassen sie sich von der knallharten 16 Bit-Action schnell in den Bann ziehen. Schade ist nur, dass für erfahrene Zocker bereits nach guten 30 Minuten der Abspann über den Screen flimmert. Wer die 16 Bit-Generation allerdings noch einmal aufleben lassen möchte, wagt ohne mit der Wimper zu zucken den 1000 Wii-Points kostenden Download.

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Contra Rebirth

Release: 04.09.2009
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 2
USK: 12