Testbericht: Sonic und der Schwarze Ritter

Sonic ist zurück und rast abermals auf Nintendo Wii über die Bildschirme. Mit „Sonic und der Schwarze Ritter“ kommen Freunde der weißen Bewegungskonsole bereits zum zweiten Mal in den Genuss eines exklusiven Igel-Abenteuers. Ob sich Sonic als Ritter der Tafelrunde jedoch tatsächlich behaupten kann, lest ihr in unserem Testbericht.

Ritterliche Ehre

Sonic steht mal wieder kurz vor einem Rendezvous mit seiner Flamme Amy. Doch urplötzlich befindet sich unser blauer Freund in der sagenumwobenen Welt von König Artus und den Rittern der Tafelrunde wieder. Dabei trifft er auf die Zauberin Merlina, übrigens die Enkelin des legendären Merlin, und diese benötigt dringend die Hilfe des Igels auf ihrer Flucht vor dem König. Denn dieser einst geliebte Regent steht unter einem sonderbaren Bann des Schwertes Excalibur und bringt in Gestalt des „Schwarzen Ritters“ Angst und Schrecken nach Camelot.

Damit Sonic sich dem dunklen Feind stellen kann, wird er von Caliburn unterstützt – ein heiliges Schwert mit einem sonderbaren Eigenleben, welches dem Igel den Umgang mit der Klinge im Verlaufe des Spiels näher bringt um es am Ende mit dem „Schwarzen Ritter“ aufnehmen zu können. Schließlich muss Camelot gerettet werden und Sonic ist die einzige Hoffnung. Genug Stoff also für ein weiteres Abenteuer des einstigen 2D-Jump’n’Run-Helden – Laufen und Springen wird Sonic auch in diesem neuen Abenteuer viel, soviel sei schon einmal gesagt.

Das Spiel wird vor allem dadurch voran getrieben, dass Sonic zu Beginn ein absoluter Anfänger mit der Klinge ist. Um ein würdiger Ritter zu werden und es mit Artus aufnehmen zu können, muss Sonic sich zunächst hocharbeiten. Als Lehrling beginnt also die Reise, wobei das sprechende Schwert Caliburn dem blauen Flitzer hilfreiche Tipps im Umgang mit der Klinge gibt. So wird Sonic von Level zu Level stärker, wird durch seine Taten zudem bekannter unter dem Volk Camelots und steigt somit letztlich im Rang – vom Lehrling über den Knappen bis hin zum ehrenwerten Ritter. Und mit dem Erklimmen eines neuen Status kann Sonic auch gleich noch seine Fähigkeiten steigern. Dazu aber später mehr.

Friede für Camelot

Auf einer Übersichtskarte des Landes sind die einzelnen Schauplätze des Abenteuers markiert, wobei anfänglich natürlich nur ein erster angewählt werden kann – die weiteren kommen im Laufe der Story hinzu. Pro Ortschaft ergeben sich nach und nach neue Aufträge, die Sonic bewältigen muss. Meist heißt es einfach nur das Ziel des Levels zu erreichen, teilweise werden aber auch anspruchsvollere Aufgaben gestellt, beispielsweise das Besiegen einer bestimmten Anzahl von Gegnern oder das Komplettieren eines Levels ohne jeglichen Schaden. Wurden alle Aufgaben erledigt, wartet zuletzt meist ein Bossgegner darauf von euch bezwungen zu werden. Hierbei kommen dann oft zusätzliche knifflige Quick-Time-Events zum Einsatz. Glücklicherweise ist es jedoch nicht erforderlich alle Aufgaben eines Schauplatzes nacheinander zu lösen, sondern die Aufgaben verteilen sich wild durcheinander, sodass man immer zwischen den unterschiedlichen Locations hin- und herwechselt.

In den einzelnen Levels gibt es natürlich vielerlei Dinge einzusammeln. Neben den berühmten Ringen, die jedoch meist in Behältern versteckt sind, sind beispielsweise auch Feen auf dem Bildschirm zu sehen. Sammelt man hiervon rote Feen ein, so füllt sich der sogenannte Seelenspiegel. Mit dieser Energie kann Sonic die Seelenoffensive starten – mit einem enormen Tempo und einer erhöhten Angriffskraft können die Gegner vom Schirm gefegt werden. Dieser Zustand ist so lange aktiv, bis entweder sämtliche Energie verbraucht wurde oder per Knopfdruck manuell abgebrochen wurde. Aber es sind natürlich auch noch andersfarbige Feen vorhanden im Spiel. Die gelben Feen bescheren weitere 10 Ringe und die blauen Feen erhöhen Sonics Lauftempo bzw. befördern den Igel in die Luft. Weitere Goodies lassen sich in Schatztruhen finden, welche teilweise stark versteckt wurden. Die darin enthaltenen Gegenstände können nach dem Absolvieren des Levels identifiziert werden – hierbei können Waffenupgrades, Medizin, Sammelgegenstände oder Ringe etc. bestimmt werden. Ebenfalls wird am Ende eines jeden erfolgreich gemeisterten Levels eine Sternwertung für eure Leistung vergeben. Die Anzahl dieser Sterne bewirkt eine Verbesserung des Kampfstils sowie der Versiertheit. Hierdurch lassen sich neue Fertigkeiten erlernen, mit denen Sonics Angriffe und Aktionen stärker werden. Spielt man im späteren Verlauf der Story andere Charaktere als den Igel selbst, so können diese jedoch keinerlei Kampfstile aufwerten, sondern lediglich die Waffe verbessern.

Neben dem Einspieler-Storymodus, also dem Abenteuer, stehen dem Spieler noch weitere Modi im Hauptmenü zur Auswahl. Im Modus „Gefecht“ lässt sich gegen ein bis drei Mitspieler antreten, um in diversen Kampfspielchen die Kräfte zu messen. Der Ranglistenmodus hingegen vergleicht eure Einspieler-Leistung weltweit mit anderen Sonic-Spielern. In der Schatzkammer finden sich alle im Abenteurmodus gesammelten Gegenstände wieder. Diese können teilweise sogar per WiFi-Connection an Spieler aus der Freundesliste geschickt werden. In der „Galerie“ kann jegliches freischaltbares Bonusmaterial einsehen, welches aus Grafik, Musik und Videoclips besteht.

Die Steuerung

Gespielt wird anders als noch bei Sonic und die Geheimen Ringe, mit Wii-Remote und Nunchuk. Das Navigieren durch die Menüs erfolgt dabei mittels der Pointerfunktion und dies funktioniert sehr präzise. Im Spiel selbst steuert man die zu spielende Figur mit dem Analogstick des Nunchuks. Einen Sprung führt man mittels A-Knopf aus, wird in der Luft nochmals A gedrückt, so schießt Sonic regelgerecht nach vorn in Richtung Gegner oder Objekt. Um das Schwert zu schwingen, muss die Remote entsprechend schwungartig bewegt werden. Natürlich kann Sonic aber nicht nur angreifen, sondern auch in die Defensive gehen – hierzu genügt das Drücken des Z-Triggers, um in Abwehrhaltung zu gelangen. Wird der B-Knopf gedrückt gehalten, so ist mit anschließender Remote-Bewegung eine Seelenoffensive möglich, wie oben beschrieben. Wird während diesem Zustand der Nunchuk-Controller ruckartig bewegt, so führt der Igel einen Tritt aus.
Dies soweit zur grundlegenden Steuerung. Sämtliche Aktionen lassen sich recht gut und einfach ausführen, sodass die Kontrolle über den Igel meist wie gewünscht stattfindet. Lediglich die Seelenoffensive mag manchmal nicht wie gewünscht von statten gehen. Dies ist gerade in Situationen, in denen man eine solche Aktion rasch ausführen muss, recht frustrierend. Ansonsten lässt sich an dieser Stelle aber nicht viel über die Steuerung meckern.

Grafik und Sound

Sonic und der Schwarze Ritter kann optisch durchaus überzeugen. Insbesondere sticht zu Beginn die Menüführung ins Auge, die in einem sehr ansprechenden und zur Ritterzeit passenden Grafikstil gestaltet wurde. Auch die Gestaltung der Übersichtskarte ist gelungen. Das eigentliche Spielgeschehen weiß aber ebenfalls zu gefallen. Hier finden wir die unterschiedlichsten Mittelalter-Schauplätze vor – von weiten Feldern durch dichte Wälder bis hin zur Burg oder dunklen Höhlenpassagen. Für grafische Abwechslung ist in jedem Fall gesorgt. Die Umgebungen wurden hierbei detailreich gestaltet und auch die einzelnen Figuren durch passende Animationen gut in Szene gesetzt. Durch die meist schnelle Gangart des Igels werden viele Levels rasend schnell durchlaufen. Hierbei bleibt die Framerate meist sehr stabil – wirklich beachtliche Ruckler sind nicht zu erwähnen. Insgesamt also ein wirklich gelungener optischer Auftritt des Igels, der in jedem Fall einen kleinen Ticken besser daherkommt als noch im ersten Wii-Exklusivteil. Zu erwähnen sei natürlich noch der 480p- und 16:9-Modus.

Nicht nur die Optik gefällt, auch der Sound sowie die musikalische Untermalung kann punkten. Eine englische Sprachausgabe wertet das Geschehen auf dem Bildschirm auf. Passende Soundeffekte sorgen für akustische Effekte und vor allem die musikalische Darbietung passt sehr gut zur rasanten Action auf Bildschirm. Präsentiert wird das ganze in Dolby Pro Logic II.

Fazit

Sonic und der Schwarze Ritter ist in meinen Augen ein gelungener Nachfolger zu Sonic und die Geheimen Ringe. In ähnlicher Manier, jedoch diesmal in einem mittelalterlichen Setting, rast der Spieler mit Sonic und die Stages, verkloppt diverse Monster, sammelt Ringe ein und verbessert nach und nach die Fähigkeiten um am Ende gegen den Oberbösewicht antreten zu können. Durch die spätere Möglichkeit weitere Charaktere zu steuern, kann hier nochmals eine spielerische Abgrenzung zum ersten Exklusivteil geschaffen werden, neben der neuen Steuerung mittels Nunchuk und Remote. Auch die technische Darbietung des Titels ist durchweg gelungen, sodass das Spiel in jedem Fall für Freunde der Geheimen Ringe sehr interessant sein dürfte. Wer hingegen den 3D-Abenteuern von Sonic schon immer skeptisch gegenüber stand, der sollte zumindest einmal Probespielen. Sonic und der Schwarze Ritter ist in meinen Augen ein würdiger zweiter Wii-Exklusiv-Igel.

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Packshot Sonic und der Schwarze Ritter

Sonic und der Schwarze Ritter

Release: 13.03.2009
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 4
USK: 12