Testbericht: Bust a Move

Das Puzzlespiel „Bust a Move“ ist einer der Titel, die auf nahezu jeder Plattform der vergangenen Jahre erschien. Auch auf Nintendos Wii kommen Fans der Reihe nun in den Genuss des Spiels. Wir haben uns die bunte Kugel gegeben und unsere Spielerfahrungen für euch dokumentiert.

Viele, viele bunte Kugeln

Das Spielprinzip von Bust a Move ist schnell erklärt: Auf dem Bildschirm sammeln sich mal mehr, mal weniger bunte Kugeln an. Mit einer Kanone müssen nun weitere Kugeln auf das Feld geschossen werden um in Gruppen von mindestens drei Kugeln derselben Farbe diese zu eliminieren. Ein Level ist dann erfolgreich absolviert, wenn alle Kugeln vom Schirm gefegt wurden. Die Schwierigkeit wird durch neue nachrückende Kugelreihen erhöht. Erreicht das Feld die Markierungslinie am unteren Bildschirmrand in Nähe der Kanone, so heißt es leider „Game over“ und das Level muss noch einmal von vorne begonnen werden. Um das Game interessanter zu gestalten sind zudem spezielle Kugeln im Spiel. Beispielsweise eine Art Bowlingkugel, die sich nicht an andere Kugeln anheftet, sondern in ihrer Laufbahn sämtliche Bälle aus dem Weg räumt. Besonders nützlich ist jene Kugel, welche dafür sorgt, dass nach Abschuss alle nachfolgenden Kugeln, die man aufs Spielfeld befördert, ihr Ziel selber suchen indem sie so lange entlang der Kugelfelder laufen, bis sie ihresgleichen gefunden haben. Ebenfalls gern genommen die Sternkugeln – die Kugelfarbe, die damit getroffen wird verschwindet komplett von der Bildfläche. Hier fallen dann auch oft gerne weitere Kugeln ab, die zuvor durch die entsprechend eliminierte Farbe gehalten wurden. So kann es sein, dass man mit einem geschickten Schuss auf eine „tragende“ Kugelfarbe das komplette Spielfeld räumt und somit direkt in das nächste Level einzieht.
Im nachfolgenden Abschnitt wollen wir nun die spezielle Wii-Steuerung einmal genauer betrachten.

Die volle Kontrolle

Bust a Move macht hauptsächlich Nutzung von der Pointerfunktion. Auf dem Bildschirm steuert man auf diese Weise ein Zielkreuz – entsprechend bewegt sich die Kugel-Kanone. Zwischen Zielkreuz und Kanone ist zudem eine leicht transparente Verbindungslinie zu erkennen, wodurch das Zielen noch bequemer und präziser möglich ist. Soll eine Kugel abgefeuert werden, so reicht ein Druck auf den A- oder B-Knopf. Mit einem Druck auf dem Steuerkreuz nach unten lässt sich eine alternative Ladung auswählen, sollte die aktuell in der Kanone befindliche Kugel vielleicht überhaupt nicht zu gebrauchen sein. Eine weitere Variante ist die „Stab“-Steuerung. Wurde diese in den Optionen aktiviert, wird das Kanonenrohr per vertikal gehaltener Remote per Rechts- und Linksbewegungen gesteuert – das Zielkreuz wird also nicht mehr direkt gesteuert.
Wer es lieber klassisch mag, der kann übrigens auch zum Classic Controller greifen. Die Analogsticks sind für das Zielkreuz verantwortlich, A und Y zum Schießen und mit dem Steuerkreuz nach unten wechselt man wie gewohnt das Kanonenfutter.
Eine sehr schöne Lösung ist die Steuerung für weitere Mitspieler. Diese können natürlich ebenfalls per Wii-Fernbedienung ins Geschehen eingreifen, sollte allerdings keine Weitere vorhanden sein, so lässt sich das Nunchuk nutzen! Hier funktioniert die Steuerung der Kanone bzw. des Zielkreuzes nicht etwa per Analogstick, sondern per Beschleunigungserkennung, sprich durch Kippbewegungen nach rechts und links. Das Abfeuern der Kugeln ist dann durch Z und C möglich.
Die Steuerung per Pointerfunktion funktioniert wirklich außerordentlich gut, da hierdurch eine enorme Präzision ermöglicht wurde -für mich im Vergleich zur klassischen Variante um Welten besser und erfrischend anders.

Ein Kessel Buntes

Das Spiel beinhaltet mehrere Spiel-Modi. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem „Puzzle-Modus“. Zunächst lässt sich eine Spielfigur auswählen, u.a. auch die beiden berühmten Drachen Bub und Bob, bekannt geworden durch das Spiel Bubble Bobble. Danach wird eine Übersichtskarte dargestellt, welche in sechs Bereiche mit je 50 Level aufgeteilt wurde. Allerdings können hier zunächst nur drei Bereiche bespielt werden, die übrigen müssen zuerst freigespielt werden. Level für Level gilt es nun die vorhandenen Kugelgruppen vollständig zu eliminieren. Wurden 10 Runden erfolgreich absolviert, wird ein sogenanntes „Schuss-Spiel“ zur Auflockerung eingebracht. Hier fliegen die Kugeln über den Bildschirm. Per Pointerfunktion lassen sich bis zu vier Kugeln markieren, in dem man per Pointer diese einfach berührt. Anschließend muss A oder B gedrückt werden. Allerdings muss die Farbe des Pointers die Farbe der zu zerstörenden Kugeln annehmen. Wechseln lassen sich die Farben per Minus- und Plus-Knopf. Ist die Zeit abgelaufen, wird ausgerechnet wie viele Punkte ihr erreicht habt. Danach geht es dann weiter im normalen Modus. Allerdings lässt sich dieser Modus auch einzeln auswählen und spielen.
Ein weiteres Spiel ist der „Endlos-Modus“. Hier kann man sich zunächst ein Level auswählen und darf nun an so lange das Feld bearbeiten, bis die nachrückenden Kugeln Überhand genommen haben und die Markierungslinie überschritten haben. Ziel ist es natürlich möglichst lange zu überleben und möglichst viele Kugeln zu entfernen um damit das Punktekonto zu befüllen.
Multiplayer-Freunde kommen im „Versus“-Modus auf ihre Kosten. Bis zu acht Spieler können hier auf einem einzigen großen Spielfeld gegeneinander antreten, wobei nach Ablauf einer bestimmten Zeit das Punktekonto über Sieg und Niederlage entscheidet. Wie bereits erwähnt sind Nunchuks als vollwertige Controller nutzbar, sodass insgesamt die acht Spieler ihre Kanonen steuern können. Auch ist es natürlich möglich mit Classic-Controllern ins Spielgeschehen einzugreifen und zudem CPU-Spieler zu integrieren.

Grafik und Sound

In grafischer Hinsicht bietet das Spiel leider recht magere Diät-Kost. Die Ingame-Grafik beschränkt sich auf 2D-Objekte und wird durch verschiedene Themen-Hintergründe ergänzt, die jedoch nicht sonderlich überzeugen können. Die Menüs wurden noch weniger sehenswert gestaltet: Öde Schaltflächen auf eintönigen Hintergrundflächen.
In Sachen Musik dudeln meist heitere Melodien im Hintergrund, teils mit eher unspektakulären elektronischen Beats unterlegt – und natürlich ist die berühmte Bust a Move-Melodie mit von der Partie, die wohl jeder Spieler schon einmal gehört haben wird und in jedem Teil der Serie neu aufgelegt wird.
Insgesamt wird die Wii weitaus unterfordert in Sachen Technik. Die Musik ist zweckmäßig, haut aber niemanden vom Hocker, sondern wirkt nach einiger Zeit eher eintönig.

Fazit

Die Wii-Version von Bust a Move bringt inhaltlich kaum Neues. Durch die wirklich hervorragend funktionierende Steuerung per Pointerfunktion macht die Anschaffung für Fans der Serie durchaus Sinn und auch Neueinsteiger könnten hier Gefallen finden. Der wirklich spaßige Multiplayer-Mode kann ebenfalls zu einigen netten Partien motivieren. Getrübt wird das Gesamtbild durch die mehr als schwache technische Darbietung des Titels sowie dem etwas überzogenem Preis – das Spiel wäre vielleicht besser für die WiiWare geeignet gewesen, weniger jedoch als Vollpreis-Titel. Aber immerhin stehen dem Einzelspieler ca. 500 Level bevor, an denen es einige Zeit zu spielen gilt. Ein Kauf des Spiels ist Fans der Reihe sowie Puzzlespielern empfohlen, auch Casual- und Gelegenheits-Gamer könnten durchaus Gefallen finden.

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Packshot Bust a Move

Bust a Move

Release: 11.04.2008
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Entwickler:
Anzahl Spieler: 8
USK: