Hands-On: Sonic Colours

Beim von Sega veranstalteten Sonic-Event in München konnten wir ausgiebig Hand an den neuen Wii-Titel Sonic Colours legen. Nach ein paar Stunden mit dem Igel und seinen bunten Gefährten, den so genannten Wisps, können wir euch mehr über das farbenfrohe Game verraten.

Der Name ist Programm

Mit dem Namen Sonic Colours hat man es ja bereits angedeutet: Das Game ist ziemlich bunt gehalten, doch das galt für die Vorgänger ebenfalls. Trotzdem wirkt der neue Titel etwas knalliger und bunter als bisher, was dem Spiel an sich aber nicht schadet. Widmen wir uns vor einer genaueren Betrachtung allerdings erst einmal kurz der Geschichte hinter dem Spiel.

Diese ist erwartungsgemäß relativ unspektakulär. Dr. Eggman plant wieder einmal die Herrschaft über die Welt an sich zu reißen. Im Mittelpunkt seines neusten Plans steht ein interstellarer Vergnügungspark in der Umlaufbahn von Sonics Heimatplaneten. Dieser verfügt über zahlreiche Fahrgeschäfte und Attraktionen, die sich über diverse Planeten erstrecken. Die dort lebenden Wisps besitzen besondere Kräfte und genau die will sich der fiese Dr. Eggmann zu Nutze machen. Sonic dagegen möchte genau das verhindern – und schon findet ihr euch mitten in Sonic Colours wieder.

Die Wisps sind dabei auch die größte Neuerung, die Sonics aktuellstes Abenteuer zu bieten hat. Die Kräfte dieser kleinen, fliegenden Wesen kann Sonic auf verschiedenste Weise nutzen. Auf eurem Weg durch die Levels werdet ihr immer wieder auf Behälter mit farbigen Wisps treffen. Sobald ihr durch diese hindurch gerannt seid und ihn damit zerstört habt, fliegen die Wisps kurz um euch herum und verleihen euch ihre Kräfte. Die weißen Wisps beispielsweise verleihen euch Turbogeschwindigkeit. Ein kurzer Druck auf den B-Button sorgt so für einen Turbo-Boost. Die gelben Wisps hingegen sind uns nur in den zahlreichen und immer wieder auftauchenden Arealen mit 2D-Gameplay begegnet. Befreit man sie aus ihren Behältern, kann Sonic sich durch kurzes schütteln der Wiimote in einen Bohrer verwandeln und durch den Boden und die Wände an neue, unerreichbare Gebiete gelangen. Gerade in diesen seitlich gespielten Passagen spielt sich Sonic Colours erfrischend klassisch. Doch dem blauen Igel wurden noch viele weitere Fähigkeiten spendiert. Mal darf er in die Lüfte schweben, mal in Lichtgeschwindigkeit wie ein Laser durch die Level schießen, mal verwandeln sich durch seine Sonderfähigkeit große, blaue Ringe in Blöcke und umgekehrt, um so neue Areale zugängig zu machen. Für die Wii-Version stehen insgesamt acht verschiedene Wisps zur Verfügung, während auf dem Nintendo DS sechs Sonderfähigkeiten verfügbar sein werden. Das Gameplay wechselt übrigens immer wieder zwischen der 3rd-Person-Sicht und einer seitlichen 2,5D-Perspektive in den einzelnen Levels. Der Perspektivenwechsel ist dabei rasant und fließend, manchmal sogar mehrfach in einem Level.

Zumindest in den ersten Stages gibt es nur wenige Stellen, an denen der blaue Igel wirklich an Tempo verliert. Sonic Colours spielt sich in diesen Passagen sehr flott, zumindest wenn man sich nicht von den Gegnern oder kleinen Anhöhen aufhalten lässt. Den herkömmlichen Sprung sowie den Doppelsprung beherrscht der Heckenhocker dabei genauso wie das Schliddern. Konnte man auf der gamescom in den ersten Levels den Eindruck gewinnen, dass der Titel eher auf die jüngere Zielgruppe zugeschnitten wäre, wird dies in der aktuell angespielten Version zum Teil widerlegt. Natürlich wirkt das Game durch seine bunte Optik und die sehr Einsteiger freundlichen Levels anfangs sehr leicht und die erste Welt spielt sich auch locker ohne Lebensverlust durch. Doch in den späteren Welten wird nicht nur hin und wieder die Geschwindigkeit gedrosselt, auch der Schwierigkeitsgrad zieht deutlich an. Hier werden exakte Sprünge und schnelle Reaktionen gefordert, die auch den erfahrenen Zocker ein ums andere Mal in den Abgrund segeln lassen. Die Steuerung ist dabei gut gelungen und sehr intuitiv gehalten. Alle Aktionen gehen flüssig von der Hand und wirken sehr präzise. Der Umfang scheint zudem wirklich ordentlich geworden zu sein. Schon in den ersten Stages erblickt man Behälter in einer Farbe, deren Wisps man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung hat. Möchte man die vielen versteckten Wege und Extras in Sonic Colours finden, wird man immer wieder in die früheren Levels zurückkehren müssen, da diese erst später zugängig sind.

Grafisch kommt Sonic Colours, wie oben bereits erwähnt, sehr bunt daher. Das stört aber nicht wirklich, da der Stil gut zu dem Spiel passt und die Grafik auch sonst schön anzusehen ist. Gerade das Geschwindigkeitsgefühl wird gut rüber gebracht, verhindert aber auch ein genaueres wahrnehmen von Details. Dennoch ist man berauscht ob dem Tempo, mit dem man sich durch die Stages katapultiert. In späteren Arealen hat man zudem auch die Zeit sich die Feinheiten genauer zu betrachten. Diese sind wirklich gelungen und lassen den Titel auch technisch sauber wirken. Der Sound selbst ist Sonic-typisch mit den passenden Soundeffekten, muss aber im finalen Test in einer ruhigen Umgebung zu einem späteren Zeitpunkt noch intensiver auf uns wirken.

Fazit / Prognose

In der dritten Dimension konnte Sonic in den letzten Jahren nur selten überzeugen. Vor allem langjährige Fans kritisierten seine Ausflüge mit immer obskureren Items, während man die Wurzeln des Gameplays immer weiter vernachlässigte. Offenbar hat man sich nun endlich eines Besseren besonnen und kehrt in Sonic Colours zu den Stärken der Serie zurück: Geschwindigkeit, bunte Grafik, Power-Ups, rasantes Gameplay. Der Titel hat bei mir einen sehr guten ersten Eindruck hinterlassen und ich freue mich schon darauf, wenn das Rezensionsexemplar bei uns ins Büro flattert. Alle Sonic-Freunde sollten sich jedenfalls schon mal den 12. November im Kalender anstreichen, denn dann steht das Game in den Läden.

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