Testbericht: Wacky Races: Crash & Dash

Ende der 60er Jahre flimmerte die Cartoon Serie „Wacky Races“ aus dem Hause Hanna-Barbera über die US-amerikanischen Fernsehbildschirme. Auch hierzulande konnte man in unzähligen Wiederholungen die Zeichentrickserie rund um ein verrücktes Rennfahrerfeld verfolgen. Eidos schnappte sich die Lizenz und machte, was liegt näher, einen Funracer für die Wii daraus. Wir haben uns mit Red Max, Penelope Pitstop, Blubber Bär und Konsorten für euch auf die Rennstrecke begeben.

Verrückte Rennen

Das Spiel basiert auf einem recht simplen Prinzip, welches wir euch gerne näher bringen möchten. In insgesamt 24 Rennen, wobei diese in Cups mit je vier Strecken unterteilt sind, gilt es zunächst einen Fahrer bzw. ein Fahrerteam aus dem Haufen knallbunter und abgedrehter Charaktere samt Rennboliden auszuwählen. Die Rennen selbst sind so gestaltet, dass das gesamte Fahrerfeld immer recht nah beieinander ist. Wer die Führung übernimmt erhält eine kleine Krone über seinem Fahrzeug und kann fortan schneller Turboenergie einsammeln. Diese ist nämlich immens wichtig, wie sich bereits beim ersten Rennen herausstellen wird – dazu aber später mehr. Diese Energie jedoch sammelt sich auch ohne Rennführung automatisch an, nur eben langsamer. Ein sich auffüllendes Zahnrad zeigt an, über wie viel Energie ihr bereits verfügt – ist das Zahnrad komplett voll, so wird die Energie in ein weiteres Zahnrad weitergeleitet, sodass sich im Laufe des Rennens also mehrere Zahnräder wie eine Art Vorratsspeicher nutzen lassen. Um die Energie nun einzusetzen, muss die Wii-Remote geschüttelt werden und euer Rennbolide legt ordentlich an Geschwindigkeit zu – die Turboenergie wird logischerweise dadurch verbraucht.

Natürlich, wie es sich für einen Funracer gehört, gibt es diverse Items im Spiel, welche auf der Strecke ebenfalls in Form von Zahnrädern einzusammeln sind. Jedoch bringt jedes Fahrzeug hier ganz individuelle Items mit sich, welche recht unterschiedlich sind. Sie verleihen zum Beispiel eurer Rennkiste sprichwörtlich Flügel um das Feld aus der Luft zu überholen oder legen Ölspuren für die Hinterleute aus – aber auch Schusswaffen können äußerst nützlich werden. Wer die Cartoon-Serie kennt, der weiß auch, dass es im Fahrerfeld ein ganz besonders fieses Fahrerduo gibt: Dick Dastardly und sein ewig fies lachender Hund Muttley (welche übrigens nicht spielbar sind). So kommt es, dass von diesen zwei Fieslingen während der Rennen immer wieder heimtückische Fallen aufgebaut werden. Eingeleitet wird dies durch kurze Trickfilmsequenzen. Diese Fallen müssen dann in Form von Minispielen möglichst erfolgreich vor Ablauf eines Zeitlimits absolviert werden. Beispielsweise gilt es herabfallenden Steinen auszuweichen, in einer Art Puzzlespiel passende Schraubenteile auszuwählen oder einen Reifen aufzupumpen, um nur ein paar zu nennen. Kurz vor dem Ende eines jeden Rennens gibt es einen Endspurt – hier kommt wieder unsere Turboleiste zum tragen, denn wer besonders viel angespart hat, der wird vermutlich die besten Karten besitzen. Nun heißt es also wie wild die Remote schütteln, um sich an die Spitze des Fahrerfelds zu setzen und die Ziellinie als erster zu überqueren. Danach wird abgerechnet – ein erster Platz bringt ganze 10 Punkte ein. Wer am Ende eines Cups die meisten Punkte hat gewinnt einen Goldpokal und hat zudem den nächsten Cup und somit vier weitere Strecken freigespielt.

Die Minispiele lassen sich zudem separat im Menü auswählen. Hier werden in zufälliger Reihenfolge alle Spiele nacheinander absolviert – so lange, bis man versagt hat. Ebenfalls besteht die Möglichkeit keinen kompletten Cup zu fahren, sondern einzelne Strecken auszuwählen. In den Rennen sind zudem Artworks zu den Fahrern und den Boliden versteckt, welche eingesammelt werden können um sie dann im Menü auszuwählen und anzusehen. Eine zusätzliche Motivationsspritze.

Schütteln bis der Streckenarzt kommt

Wie bereits erwähnt, spielt das Schütteln der Remote zur Aktivierung des Turbos eine tragende Rolle. Wie schaut aber die übrige Steuerung aus? Per Analogstick des Nunchuk-Controllers wird das Fahrzeug gelenkt. Allerdings wechselt die Perspektive ständig, sodass immer in Blickrichtung des Fahrers der Stick entsprechend bewegt werden muss. Um ein Item einzusetzen genügt ein Drücken des A-Knopfes. Hier kommt bei manchen Items zudem die Pointerfunktion zum Einsatz, um auf seine Konkurrenten zu zielen und zu schießen. In den Minigames wird zudem auch Gebrauch der Beschleunigungssensorik des Nunchuks gemacht – etwa beim Paddeln mit dem Auto durch Gewässer. Hier muss entsprechend der gewünschten Richtung entweder das Nunchuk für links, oder die Remote für rechts geschüttelt werden. Insgesamt funktioniert die Steuerung solide – die Rennfahrzeuge lassen sich gut steuern, aber auch die Minispiele können ordentlich gesteuert werden.

Eine Optik wie 1968 …

Und das ist durchaus positiv zu verstehen, da das Flair der Zeichentrickserie durch die Comic-Optik sehr treffend eingefangen wurde. Die Farben und die Animationen passen einfach super. Allerdings muss man auch sagen, dass somit natürlich ein hoher Grad Simplizität Einzug erhalten hat und man keinerlei hochauflösende Bilder erwarten darf. Das Gezeigte wäre problemlos auf der vergangenen Konsolengeneration möglich gewesen, dennoch passt dies zum Gesamtbild und zur Spielatmosphäre.

In Sachen Sound bietet das Spiel eine recht ordentliche deutsche Sprachausgabe. Ein Kommentator ist ständig damit beschäftigt, das Renngeschehen zu kommentieren und somit auch die Fallen der Bösewichter anzukündigen. Die übrigen Soundeffekte der Fahrzeuge und Figuren sind durchaus akzeptabel und fügen sich ins Gesamtbild gut ein. Die fröhliche Musik im Hintergrund stört zwar nicht, vermag aber auch nicht unbedingt ein Highlight darzustellen.

Fazit

Wacky Races: Crash & Dash bringt die Stimmung der Zeichentrickserie hervorragend rüber. Jedoch bietet das eigentliche Spiel leider viel zu wenig Abwechslung, da die Rennen immer wieder nach dem gleichen Schema ablaufen und bereits nach dem dritten Rennen monoton wirken: Das komplette Fahrerfeld ist ständig beisammen und am Ende gewinnt derjenige, der den kräftigsten Turbo im Endspurt zünden kann. Die gestellten Fallen der Bösewichter, sprich die Minispiele während der Rennen, lockern anfangs das Spielgeschehen zwar noch auf, werden aber leider ebenfalls recht bald langweilig, da viel zu wenige davon integriert wurden. Unter dem Strich ist der Titel zwar recht witzig, kann aber kaum länger als eine Stunde unterhalten. Lediglich der Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler vermag dem Titel eine kleine Zusatzmotivation zu verpassen, wie auch die Tatsache, dass das Spiel bereits für 10 Euro zu haben ist. Vermutlich wäre jedoch eine Veröffentlichung als WiiWare weitaus sinnvoller gewesen.

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