Hands-On: Tenchu: Shadow Assassins

Ubisoft bringt im ersten Quartal dieses Jahres den vierten Teil der „Tenchu“-Reihe exklusiv auf die Wii. Das Original-Entwicklerteam FROM Software zeichnet verantwortlich für die Umsetzung des Titels. Wir waren bei Ubisoft vor Ort in Düsseldorf und durften Hand anlegen. Inwieweit unsere Ninja-Kampfkünste Anerkennung brachten, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Lautlos und unsichtbar

In Tenchu 4 schlüpft der Spieler in die Rolle des heimlich schleichenden Rikimaru oder der aggressiv und akrobatisch agierenden Ayame. Mit Einsatz dieser tödlichen Fähigkeiten der Elite-Ninjas gilt es den Frieden im feudalen Japan zu bewahren – und dabei geht es ordentlich und oft auch blutig zur Sache, was die USK mit der Alterseinstufung „keine Jugendfreigabe“ quittierte.

Das Spiel bietet zum einen den Story-Modus, in dem ein Handlungsstrang gesponnen wird und verschiedene Missionen, aufgeteilt in mehrere Abschnitte, gemeistert werden müssen. Neben der „Geschichte“ gesellen sich zum anderen zahlreiche Herausforderungen. Hier wird zunächst der Spieler Schritt für Schritt an das Spielprinzip sowie an die Steuerungsdetails herangeführt, spätere Herausforderungen verlangen dann die selbstständige Anwendung des Erlernten in der Praxis.

Egal ob Story- oder Herausforderungs-Modus, in beiden gilt es die gestellten Ziele einer jeden Stage zu erreichen. Hierbei macht der Spieler Gebrauch der Ninja-Künste. In Person von Rikimaru, den wir beim Anspielen gesteuert haben, schleicht man sich regelgerecht durch die Abschnitte. Eine Anzeige am unteren linken Bildschirmrand gibt dabei Aufschluss, ob man sich gerade im Schatten befindet und somit unsichtbar für gegnerische Samurais ist. Büsche und diverse Hauswinkel sowie Wände werden bald eure liebsten Freunde werden. Schleicht man sich in einen Busch, so geht der Ninja selbstständig in die Hocke. In den Level wurden diverse Kerzen und Fackeln aufgestellt. Diese lassen sich jedoch auspusten oder mittels eines Spuckrohres löschen. Gezielt eingesetzt verschafft man sich somit neue lichtlose Areale, durch die es sich unbemerkt schleichen lässt. Die Opponenten sind manchmal somit elegant umgehbar, jedoch sind Konfrontationen nicht immer vermeidbar. Hierzu gibt es verschiedenen Herangehensweisen. Entweder man schleicht sich gezielt an um mit einer plötzlichen Attacke den Widersacher zur Strecke zu bringen oder man war zu ungeschickt und wurde entdeckt. Dann verläuft die Auseinandersetzung ohne Versteckspiel. Der Protagonist ist meist mit Wurfsternen ausgerüstet sowie mit einem Schwert. Die Ninja-Sterne lassen sich jederzeit auf die Gegner werfen, das Schwert ist jedoch die effektivste Waffe, welche auch bei den offenen Kämpfen zur Verteidigung genutzt werden muss. Hat man sich durch einen Levelabschnitt erfolgreich geschlichen oder gekämpft, so leuchten zwei blaue Lichter als Zielmarkierungen. Passiert der Spieler diese, so erfolgt eine Abrechnung über die Level-Leistung und wird mit dem amerikanischen Schulnotensystem bewertet.

Soweit zum grundsätzlichen Spielprinzip. Wie es um die Steuerung aussieht und was der Titel aus technischer Shicht zu bieten hat, das erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.

Die Steuerung

Die Spielfigur lässt sich aus der 3rd Person-Ansicht mittels Analogstick des Nunchuks bewegen. An einer Wand drückt sich der Protagonist mit dem Rücken an diese heran. Eine Schwungbewegung mit dem Nunchuk ändert dabei die Blickrichtung, mit dem A-Knopf lässt sich an geeigneten Stellen um die Ecke schauen bzw. ansonsten wieder in den normalen Modus wechseln. Steht man nah genug an einer Kerze, so lässt sich diese mittels A-Knopf auspusten. Bei größeren Fackeln muss man natürlich zu effektiveren Mitteln wie das Spuckrohr zurückgreifen. Mit dem Steuerkreuz nach unten wechselt man zunächst in die 1st Person-Ansicht und kann fortan mit dem Stick den Blick steuern. Mit Steuerkreuz nach rechts oder links kann aus dem Inventar gewählt werden. Hat man nun das Spuckrohr ausgewählt, so kann mit einer Remote-Bewegung nach vorne die Flamme gelöscht werden. Ebenfalls in diesem Ansichts-Modus lassen sich die Wurfsterne in Richtung Opponenten werfen oder mit dem Schwert auf diese eingeschlagen. Sämtliche Aktionen, die möglich sind, werden jedoch durch Symbole visualisiert. Somit ist zu jeder Zeit klar, was ausgeführt werden kann bzw. sollte. Um sich noch besser schleichen zu können, lässt sich mit gedrücktem A-Knopf und einer schwungvollen Remote-Bewegung der Ninja von einem schattigen Plätzchen zum nächsten huschen – vorausgesetzt diese sind nicht allzu weit auseinander entfernt. Stellt man sich etwas ungeschickt an und tappt im sichtbaren Bereich, so kann mittels Remote zur Seite schnell wieder zurück ins Dunkle gehechtet werden. Klappt all dies nicht und einer der Samurais bemerkt eure Präsenz so wird er zum Angriff losgehen. Steht man sich nun gegenüber so muss zunächst verteidigt werden. Dazu wechselt die Ansicht automatisch in die 1st Person-Ansicht und die gegnerischen Schwert-Attacken müssen in der richtigen Stellung (horizontal, senkrecht, diagonal) abgewehrt werden, welche euch recht flott auf dem Schirm angezeigt werden.

Grafik und Sound

Das Spiel macht einen optisch sehr ansprechenden Eindruck. Die Menüs wirken aufgeräumt, die Gestaltung und Schriftbilder passend asiatisch. Im Spiel selbst gefallen die Figuren durch ihre authentischen Animationen. An einer soliden Polygonanzahl sowie sauberen Texturen wurde nicht gespart und somit schaut das Spiel wirklich gut aus. Die Gewaltszenen wurden mit Slowmotions in Szene gesetzt und erzeugen ein actionreiches Flair.
Ebenfalls sehr positiv erklingt die Musik in den Menüs und auch im Spielgeschehen. Asiatische Klänge in Paarung mit einer Akustikgitarre, die eingehende Melodien spielt sorgten bereits beim Anspielen des Titels für eine dichte Atmosphäre. Die Spielfiguren wurden zudem mit einer englischen Sprachausgabe versehen, was dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzt. Unter dem Strich also eine wirklich gute technische Präsentation.

Fazit und Prognose

Unser erster Eindruck vom Spiel ist sehr positiv. Das asiatische Setting in der Rolle eines Ninjas zu erkunden und dabei aus dem Hinterhalt die Gegner zur Strecke zu bringen oder aber auch grübeln zu müssen, mit welcher Taktik man die Samurais überwinden kann, konnten uns überzeugen. Die recht gelungene technische Darbietung des Geschehens heimste weitere Pluspunkte bei uns ein. Uns erwartet hier ein echter Core-Titel mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Wir sind sehr gespannt auf das fertige Produkt, welches uns laut Ubisoft noch im ersten Quartal 2009 erreichen soll.

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