Testbericht: Geheimakte 2: Puritas Cordis

Nina und Max sind zurück! Nach dem erfolgreichen ersten Abenteuer „Geheimakte Tunguska“ auf der Wii, geraten die beiden in eine neue verzwickte Angelegenheit – allerdings nicht gemeinsam, zumindest zunächst nicht, denn das einstige Paar geht mittlerweile getrennte Wege. Wie sie sich einzeln in „Geheimakte 2: Puritas Cordis“ schlagen, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Finanzkrise nun auch im Videospiel

Die Riege der Vertreter der Point-and-Click Adventures auf Wii wird immer größer. Vor allem PC-Titel erfreuen sich einer Portierung auf Nintendos Fuchtelkiste. Die Beispiele Baphomets Fluch sowie Geheimakte Tunguska zeigen dabei, wie äußerst gut sich derartige Spiele per Wii Remote steuern lassen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Koch Media auch den zweiten Teil der Geheimakte-Reihe auf die Wii bringt. In Geheimakte 2: Puritas Cordis geht der Abenteuerspaß in die zweite Runde.

Diverse Katastrophen erschüttern derweil die Erde – eine tödliche Infektionskrankheit breitet sich aus, schwere Erdbeben erschüttern Japan, Südostasien wird von Vulkanausbrüchen überrascht, die Ölfelder im Nahen Osten brennen lichterloh und durch den Bürgerkrieg in Südamerika wurde der Zusammenbruch des Finanzsystems ausgelöst. Zahlreiche Experten, darunter Politiker und Wissenschaftler suchen verzweifelt nach Erklärungen, um der aufkommenden Panik der Menschen entgegenzuwirken. Im Rahmen einer UN-Vollversammlung in New York soll der Ursache für diese Geschehnisse auf den Grund gegangen werden. Obwohl die beiden bereits aus dem ersten Teil bekannten Protagonisten Nina und Max mittlerweile, wie in der Einleitung erwähnt, kein Paar mehr sind, werden sie bald schon wieder gemeinsam gegen diverse Bösewichte vorgehen. Jedoch sind beide anfangs völlig ahnungslos und wissen nichts von ihrem bevorstehenden Abenteuer. Nina möchte einfach nur ausspannen und begibt sich auf eine Schiffsreise, währen Max viele Kilometer weit entfernt seiner neuen Freundin im Dschungel bei ihren archäologischen Arbeiten behilflich sein möchte. Dass sich die Wege von Nina und Max jedoch auf der Spur einer mysteriösen Sekte, die scheinbar in die vielen Katastrophen verwickelt ist, bald kreuzen werden ist beiden selbstverständlich nicht bewusst.

Die Story in Geheimakte 2: Puritas Cordis ist wirklich spannend gehalten und fesselt den Spieler vor der Konsole. Jedoch wollen wir in unserem Bericht natürlich keine weiteren Details verraten, um nichts vorweg zu nehmen. Schauen wir uns lieber im folgenden Abschnitt die Spielemechanik und technischen Details an.

Zeigen und Klicken

Geheimakte 2: Puritas Cordis spielt sich im Grunde sehr identisch wie bereits der erste Teil. Die Steuerung ist grundsätzlich mit einer einzelnen Wii Remote vorzunehmen. Per Pointerfunktion steuert man den Cursor auf dem Bildschirm. Wird ein Handsymbol eingeblendet, so lässt sich per A-Knopf eine Interaktion durchführen, sprich ein Gegenstand aufnehmen, kombinieren oder mit Personen sprechen. Erscheint hingegen das Auge Symbol über dem Zeiger, so lässt sich eine Untersuchung durchführen – ebenfalls per A-Knopf. Das Inventar öffnet sich per Drücken des Digitalkreuzes nach oben oder unten. Unterhaltungen oder Zwischensequenzen können per B-Knopf übersprungen werden. Spieler der alten Generation, die es gewohnt sind bei Spielen dieser Art den kompletten Bildschirm haargenau nach Dingen abzusuchen, können dies natürlich auch hier tun. Wer hingegen diesen Vorgang lieber beschleunigen möchte, der kann sich per Minus- bzw. Plusknopf alle Gegenstände und Interaktionsmöglichkeiten auf dem aktuellen Bildschirm anzeigen lassen. Im Tagebuch werden alle Fortschritte der bereits gespielten Geschichte nochmals niedergeschrieben und können mittels 1-Knopf aufgerufen werden. An gewissen Stellen des Spiels ist es auch hier wieder möglich, den Charakter durch einfaches Anklicken der entsprechenden Symbole am oberen Bildschirmrand zu wechseln. Wer die Spielfigur im Übrigen lieber ganz direkt anstatt mittels Klicken steuern möchte, der kann zusätzlich das Nunchuk anstöpseln und mit dem Analogstick die Figur durch das Spiel bewegen. Zudem kann ein zweiter Spieler eine weitere Remote verwenden und ebenfalls den Bildschirm absuchen oder auch Markierungen als Hilfe für den ersten Spieler setzen.

Die Steuerung funktioniert insgesamt wirklich sehr gut, vor allem die Verwendung der Pointerfunktion ist ein hervorragender Mausersatz im Vergleich zur PC-Version. Das Spiel lässt sich somit ganz bequem und recht intuitiv steuern, wie auch bereits der erste Teil.

Grafik und Sound

Der zweite Teil der Geheimakte-Reihe erhielt ein leichtes Facelifting was das Menü und das Inventar angeht. Die Cursor Symbole sind jedoch bereits aus dem ersten Teil bekannt. Die Spielfiguren wurden recht gut in Szene gesetzt durch gelungene Animationen und eine sehr gute deutsche Sprachausgabe. Im direkten Vergleich zum ersten Teil jedoch scheint aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen ein wenig an Schärfe verloren gegangen zu sein. Zudem tauchen für jeden Szenenwechsel fast unerträglich lange Ladezeiten auf, die den Spielfluss leider manchmal sehr hemmen. Warum dies in Geheimakte Tunguska keinerlei Problem darstellte, in Geheimakte 2: Puritas Cordis hingegen schon, ist leider nicht nachvollziehbar. Trotzdem kann sich das Spiel unterm Strich sehen lassen, nicht zuletzt durch die liebevoll gestalteten Szenen und Hintergründe – auch die Dialoge sind gewohnt amüsant geschrieben, ohne an Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit zu verlieren. Alles in Allem also eine solide technische Leistung, die jedoch leider nicht ganz mit dem Niveau des Vorgängers mithalten kann – warum auch immer.

Fazit

Geheimakte 2: Puritas Cordis ist ein insgesamt gelungener Nachfolger des ersten Teils. Die Point-and-Click Steuerung per Remote funktioniert wieder einmal einwandfrei. Die Story ist spannend und durchaus motivierend. Die deutsche Sprachausgabe weiß ebenfalls mal wieder zu gefallen, nicht zuletzt durch die unterhaltsamen Dialoge der Protagonisten. Abzug gibt es jedoch in Sachen Grafik, da hier der erste Teil der Serie eine insgesamt schärfere Optik auf den Bildschirm zauberte und hinzu kommt das die ewigen Ladezeiten bei jedem Szenenwechsel ungemein nerven. Dennoch sollten Fans des ersten Teils unbedingt zugreifen. Wem die Serie hingegen völlig neu ist, sollte zunächst mit Geheimakte Tunguska loslegen, da sonst sicherlich einige inhaltliche Aspekte nicht ganz nachvollziehbar sind.

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Packshot Geheimakte 2: Puritas Cordis

Geheimakte 2: Puritas Cordis

Release: 08.05.2009
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 1
USK: 6