Testbericht: Bully: Die Ehrenrunde

„Bully: Die Ehrenrunde“ erschien damals für die Playstation 2 und sollte ein „Grand Theft Auto“-artiges Spiel sein, welches in der Schule stattfindet. Ob Rockstar Games mit einem „sehr gut“ in Form einer Schulnote davonkommt oder doch dann eher dem Schlusslicht angehört, erfahrt ihr hier im unseren Testbericht.

„My name is Jimmy, Jimmy Hopkins!“

Als das Kollegium diesen Namen hörte, wussten sie bereits, dass mit diesem jungen Mann ein harter Brocken auf sie zukommen wird. Die Eltern von Jimmy setzten ihn dort in der Schule ab, um ein wenig Zeit für einander zu haben und ihm bessere Manieren beizubringen, da die Bullworth Akademie die härteste Schule im ganzen Land ist. Dort wird er dann auch schon recht herzlich von den Gangs der Schule empfangen, die sich sofort mit ihm prügeln wollen. Wie man Jimmy dann kennt, lässt er sich sofort auf den Kampf ein, der dann aber noch von einem der Aufseher gestoppt wird. Dementsprechend lernt man schnell, wie sich in solchen Situationen zu verhalten ist. So besteht die Möglichkeit sich bei Schulkameraden zu entschuldigen, wenn man was unangebrachtes getan hat, wobei dafür vorerst Geld bezahlt werden muss, damit sie euch nicht zusammenschlagen, doch ebenso können die Leute zu einem Kampf herausgefordert werden, indem ihr sie beleidigt. Es sollte auf jeden Fall vermieden werden, Mädchen zu schlagen, da hier die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist erwischt zu werden. Natürlich hat sich der dickköpfige Jimmy Hopkins schnell einen Namen in der Schule gemacht, indem er natürlich Blödsinn machte. Als Strafen für solch „nicht erlaubten“ Dinge, durfte er dann den Rasen mähen, damit ihm irgendwas anderes in den Kopf geht.

Am Anfang wollte Jimmy sich ändern und nicht mehr von der Schule fliegen, wie es früher immer wegen Schlägereien geschehen ist. Einige Schüler wollten sich sofort mit ihm anfreunden bzw. ausnutzen, sowie der liebe Gary. Er stellte Jimmy der Schule vor und hatte schon so einiges mit Jimmy vor, doch er ließ sich nicht drauf ein und bleibt lieber ein Einzelgänger. Später will Jimmy nichts mehr mit Gary zu tun haben und „freundet“ sich mit den Nerds an, welche immer von irgendwelchen Gangmitgliedern schikaniert wurden.

Um im Spiel auf die 100% zu kommen, ist es wie in den Grand Theft Auto-Teilen nötig, einige Gummibänder, Hefte und mehr zu finden. Dazu kommen dann noch die Schulstunden, wobei pro Schulfach fünf Stunden absolviert werden müssen. Nach erfolgreichem beenden einer Stunde, bekommt Jimmy ein neues Kleidungsstück.

Was gibt es denn hier freizuschalten?

Bei Bully: Die Ehrenrunde gibt es wirklich eine Vielzahl von Kleidungsstücken und ein paar Fortbewegungsmittel zu erspielen. Unter den Kleidungsstücken befinden sich Dinge wie die Albert Einstein Perücke, einen Alienanzug, Ninjaanzüge, Rockerklamotten und auf jeden Fall ziemlich viele Kopfbedeckungen. Als Fortbewegungsmittel erhält Jimmy ein Skateboard, welches er schon nach kurzer Zeit geschenkt bekommt, viele verschiedene Fahrräder, die in Geschwindigkeit, Handling und Gewicht variieren und einen Scooter, der wahrscheinlich besser als Roller oder Moped bekannt ist. Der Scooter ist nicht unbedingt schneller als das Fahrrad, dafür entfällt aber das lästige A-Drücken, was auf Dauer wirklich in den Daumen geht.

„Komm‘ mit, wir erkunden die Stadt!“

Das Spiel ist in sechs Kapitel unterteilt, welche sich durch viele Missionen unterscheiden. Im ersten Kapitel ist nur der Schulhof begehbar, doch mit den weiteren Kapiteln dringt ihr in immer mehr Stadtteile vor, welche vorher durch Bauarbeiten und andere Hindernisse verschlossen waren. Im letzten Kapitel ist euch dann alles offen und vorher vergessene Aktionen können nachgeholt werden. Demnach kann das Spiel so bis zum Erreichen der 100% weitergespielt werden.

Steuerung

Bei der Steuerung haben sich die Mitarbeiter von Rockstar Games doch eine ganz akzeptable Arbeit abgeliefert, denn die Bewegungen im Unterricht oder in den Minispielen, die dort absolviert werden müssen, klappen meistens reibungslos und die Schwungbewegung zum Schlagen der anderen Personen klappt auch richtig gut. Doch trotz allem gibt es auch einen negativen Aspekt der Steuerung, nämlich die Tastenbelegung. Diese ist nicht ganz so gelungen, denn wenn ihr mal schnell mit dem Fahrrad bremsen müsst, ist der Weg vom A-Knopf zum Steuerkreuz nach oben in der Kürze der Zeit schwer zu erreichen. Alles in Allem ist die Steuerung aber insgesamt doch recht gelungen und geht schnell von der Hand.

Sound und Grafik

In Sachen Sound hat sich das Entwicklerstudio viel Mühe für die Synchronisation gegeben, da im Spiel sehr viel gesprochen wird und somit ziemlich viele Akteure für die Synchronisation eingesetzt werden mussten. Der Hintergrundsound ist dementsprechend ein wenig vernachlässigt worden und es wiederholt sich vieles oft, doch trotz diesem Mangel bietet der Titel einen ziemlich guten Sound, sowie sehr gute Sprecher für sämtliche Schüler und Lehrer.

In Bereich Optik wird hier leider wieder nur Mittelkost geboten bzw. Playstation 2-Grafik, die vielleicht ein wenig aufgepeppt wurde. Die Animationen hingegen sind ganz gut gelungen und für die doch relativ große Stadt kann man die Grafik akzeptieren, auch wenn die Ladezeiten darunter ziemlich leiden. Einzig schwer zu bemängeln ist die Schriftgröße, vor allem im Menü und im Speichermenü – hier ist die Schrift viel zu klein, sodass kaum etwas gut zu lesen ist. Die Dialoge sind ebenso öfters schlecht zu entziffern, da der Hintergrund hell und die Schriftfarbe weiß ist. Im Ganzen kann man mit der dargeboten Grafik dennoch relativ zufrieden sein, auch wenn die Wii damit noch längst nicht an ihre Leistungsgrenze gestoßen ist.

Fazit

Trotz der langen Ladezeiten und der recht schlecht leserlichen Schrift ist das Spiel ein echter Geheimtipp. Bully: Die Ehrenrunde bietet eine Menge abwechslungsreiche Missionen sowie eine Menge zu entdecken und anzuprobieren. Wer ein Grand Theft Auto-Teil der etwas anderen Art spielen möchte, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Das Spiel kann einige Stärken, vor allem gegen Ende des Spieles, vorweisen und fesselt mehrere Stunden vor die Konsole.

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Packshot Bully: Die Ehrenrunde

Bully: Die Ehrenrunde

Release: 06.03.2008
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 2
USK: 16