Testbericht: Der Unglaubliche Hulk

Nur knapp einen Monat nach Erscheinen von „Iron Man“ schickt Sega mit „Der Unglaubliche Hulk“ den nächsten Lizenz-Helden ins Rennen. Ob Sega hier einen ähnlich lieblosen Titel à la „Iron Man“ auf den Markt wirft, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Verwüstete Straßen…

Als Bruce Banner alias Hulk müsst ihr euch durch zahlreiche Missionen im frei begehbaren New York kämpfen. Dabei dürft ihr selber entscheiden, wann ihr eine Mission beginnen oder ob ihr auch unabhängig vom Story-Modus lieber Side-Quest erfüllen wollt. Im Verlauf der Story sind zudem auch noch einige Mini-Games spielbar. Was sich zumindest auf dem Papier vielversprechend anhört, ist leider schlecht umgesetzt. Anfänglich macht es zwar großen Spaß, Autos oder Gegner wild durch die Gegend zu werfen und Dinge zu zerstören, doch leider wird dies recht bald eintönig und somit langweilig. Folgt man hingegen strikt dem Story-Modus, wird es allerdings auch nicht besser. Dieser ist nämlich leider ebenfalls sehr monoton geraten. Das übliche „laufe zu X und mache Y“ oder „verteidige Z“, und so weiter. Manchmal hingegen gibt es jedoch noch Geheimnisse in Missionen zu entdecken, diese retten den mageren Eindruck des Gesamtwerks aber auch nicht wirklich. Immerhin ein kleiner Motivationsfaktor: Extra-Inhalte wie z.B. Artworks oder Videos werden im Laufe der Story freigeschaltet und können im Hauptmenü in den Extras angesehen werden.

Wo gucke ich hin?

Leider gibt es in Der Unglaubliche Hulk auch nur wenig Gutes von der Steuerung zu berichten. Gesteuert wird mittels Wii-Remote und Nunchuk-Controller. Die Bewegung des grünen Ungetüms erfolgt über den Analogstick des Nunchuks, einen Sprung führt man über den A-Knopf aus. Über die B- oder Z-Taste wird ein kleiner- bzw. großer-Fausthieb ausgeführt. Soviel zur grundsätzlichen Steuerung. Im Laufe des Spiels lernt man dann zudem noch weitere Moves wie z.B. Klettern oder Energieaufladen hinzu. Bedauerlicherweise gibt es aber auch hier ein großes Manko – die Kamera bewegt sich leider nicht automatisch mit dem Protagonisten mit, sondern muss mittels Minus-Taste und der Pointerfunktion der Wii-Remote immer wieder manuell ausgerichtet werden. Dies ist während eines Kampfes besonders störend und nervraubend.

Hab schon besseres gesehen.

Grafisch macht der Titel ebenfalls keinen imposanten Eindruck. Die Weitsicht, gerade auf Hochhäusern, ist nicht besonders groß. Es gibt auch nicht sonderlich viele Objekte in den Straßen New Yorks zu betrachten oder sonstige Hingucker zu entdecken. Explosionen und andere Effekte sind insgesamt sehr schlicht dargestellt. Einzig Hulk selbst macht einen recht soliden Eindruck. Insgesamt jedoch ist selbst die Wii mit der Darstellung des Gesamten maßlos unterfordert.
Die Musikuntermalung ist hingegen passed, haut den Spieler aber auch nicht gleich vom Hocker. Soundeffekttechnisch ist das Spiel allerdings leider nicht gerade sonderlich wohlklingend, sodass Hulk in diesem Bereich keine Bonuspunkte für die Wertung einheimsen kann.

Fazit

Der Unglaubliche Hulk ist leider wie auch zuvor Iron-Man eine enttäuschende Lizenzumsetzung für die Wii seitens Sega. Es gibt nur einen Story-Modus zur Auswahl, sonst jedoch nichts Weiteres auszuwählen. Das Spiel ist allgemein zu leicht ausgefallen, selbst für Gelegenheitsspieler stellen sich kaum herausfordernde Aufgaben in den Weg. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, die Kamera zu kontrollieren – hier sind dafür aber auch zumindest die Core-Gamer gefordert. Frei durch die Straßen News Yorks herumzulaufen und Dinge zu zerstören ist anfangs zwar recht spaßig, macht aber schon nach kurzer Spielzeit keine sonderliche Freude mehr sondern wirkt eintönig. Wer also kein übermäßiger Hulk-Fan ist und unbedingt sämtliche Lizenz-Produkt in seiner Sammlung haben möchte, sollte diesen Titel lieber im Ladenregal stehen lassen.

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Packshot Der Unglaubliche Hulk

Der Unglaubliche Hulk

Release: 13.06.2008
Publisher:
Entwickler:
Anzahl Spieler: 1
USK: 12