Zubehörtest: Boxing Gloves

Bereits mit Einführung der Wii und dem beiliegenden „Wii Sports“ rollte eine Welle skurriler Zubehörartikel auf uns zu. Der Hersteller BigBen Interactive bringt nun ebenfalls mit den „Boxing Gloves“ ein solches Stück Zubehör auf den Markt. Wir haben uns mit diesen Boxhandschuhen in den Ring begeben und in einem Kampf über drei Runden herausgefunden, ob die Boxhandschuhe ihr Geld wert sind oder ob der Käufer sein persönliches K.O. damit erleben wird.

Ring frei!

Ladies and Gentlemen, in der roten Ringecke mit einem Kampfgewicht von rund 76 Kilogramm der Herausforderer, Wii Insider-Chefredakteur Christian Leuenberg! In der blauen Ecke, mit einem nicht erwähnenswerten Kampfgewicht von nur wenigen Gramm, dafür aber direkt zu zweit angetreten, die Boxing Gloves! Ring frei!
Leuenberg versucht zunächst die Abtasttaktik. Er öffnet den Karton, in dem sich die beiden Feiglinge verstecken, gekonnt mit nur wenigen Handgriffen. „Aber nicht mit uns“, haben sich wohl die Boxing Gloves gedacht und sprühen erst mal einen unerträglichen Kunststoff-Duft in Richtung des Herausforderers. Dieser scheint kurzzeitig benommen, kommt aber wieder auf die Beine. Die Ringglocke ertönt, die Runde ist vorbei. Ich würde behaupten ein erster Punkt für die Gloves.

Weiter geht es mit Runde zwei! Leuenberg ist wieder auf dem Vormarsch und krallt sich einen der beiden Fieslinge. Jetzt wird es unfair! Der Herausforderer hat seinen Nunchuk-Controller dabei und versucht den armen Boxing Glove damit zu penetrieren. Das sieht böse aus, aber der Handschuh wehrt sich erfolgreich. Da bleibt dem Herausforderer nichts anderes übrig als den Glove so richtig zu zerlegen. Liebe Eltern, halten sie ihren Kindern bitte Augen und Ohren zu. Leuenberg holt die Innereien heraus – eine merkwürdige Schaumstoffkonstruktion kommt zum Vorschein. Jetzt wird ihm alles klar, hier hat der Trainer des Handschuhs, früher zu aktiver Zeit als „Der dicke Ben“ bekannt, wohl seinem Schützling eine erfolgreiche Täuschungstaktik beigebracht! Da muss Leuenberg seine Strategie ändern, er dreht seinen Controller einfach auf den Kopf und probiert es nochmals. Sieht irgendwie unbeholfen aus dieser Versuch alles wieder zusammen hineinzustopfen. Nein, das klappt wohl nicht! Jetzt schmeißt der Herausforderer vor lauter Wut alles auf den Ringboden und gleichzeitig ertönt die Ringglocke.

Runde drei hat begonnen und Glove Nummer eins ist völlig außer Gefecht gesetzt worden durch den Angriff zuvor. Jetzt sind also nur noch Glove Nummer zwei und der Herausforderer im Ring. Was ist das? Leuenberg greift schon wieder zu unerlaubten Hilfsmitteln, diesmal packt er die Wii-Remote aus! Boxing Glove ahnt Böses, ist aber scheinbar zu schwach um sich zu wehren. Leuenberg prügelt mit aller Wucht den Wii-Controller in seinen Kontrahenten – was für ein Kampf. Er hat scheinbar gelernt und lässt sich nicht mehr darauf ein, irgendwas aus dem Handschuh herauszuoperieren. Glove Nummer zwei sieht ziemlich vollgestopft aus und zeigt keinerlei Gegenwehr mehr. Der Ringrichter bricht den Kampf ab und disqualifiziert den Herausforderer. Meine Damen und Herren, das Grauen hat endlich ein Ende!

Fazit

Die Boxing Gloves von BigBen Interactive sind schlicht und ergreifend ein unbrauchbares Stück Zubehör. Die Unterbringung der Controller im Inneren der Handschuhe ist ein nervenraubendes Unterfangen, zumal die Ausbuchtungen für den Nunchuk falsch herum produziert wurden. Hat man endlich die Controller in irgendeiner Art und Weise in die Handschuhe gestopft, so wird man alsbald feststellen, dass nun sämtliche Controllerfunktionen, ausgenommen der Beschleunigungssensorik, nicht mehr zugänglich sind. Somit darf bei jedem Spiel die Remote erst während des Geschehens, wenn die Buttons oder der Pointer nicht mehr verwendet werden, in den Handschuh gefrickelt werden. Ob der Computergegner in Wii Sports für diese Wartezeit Verständnis hat und auf den Spieler warten wird? Wohl eher nicht. Wir raten vom Kauf der knapp 15 Euro teuren Boxing Gloves ganz klar ab.

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